integrative-therapie

„Der Entwurf der Integrativen Therapie
vertritt konsequent eine prinzipielle Unfertigkeit.
Darin liegt die Fülle seiner Möglichkeiten und seine Lebensnähe.“

Hilarion G. Petzold, 1970c

 

Was ist Integrative Therapie?

Die Integrative Therapie

  • ist ein in Österreich gesetzlich anerkanntes Psychotherapieverfahren.
  • ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz – das bedeutet, dass auf die Ebenen Körper, Seele, Geist, soziales und ökologisches Umfeld sowie im Bedarfsfall auch Spiritualität Bezug genommen wird.
  • gründet auf klinisch-empirischer Forschung (Studien über den Prozess und die Auswirkungen von Psychotherapie) sowie neurowissenschaftlichen Erkenntnissen (Hirnforschung). Auf dieser Basis werden schulen-übergreifende Konzepte (Theorien und praktische Vorgehensweisen) entwickelt und in das Verfahren integriert.
  • versteht die persönliche Entwicklung als lebenslangen Prozess („life span developmental approach“). Ausgehend von der aktuellen Lebenssituation
[Diese stellt sich aktuell dar als „Phänomene“, z.B. als Krankheitssymptome] wird auf negative und defizitäre sowie auf positive und stützende Ereignisse und Ereignisketten in der Biografie fokussiert [Diese schlagen sich nieder in den „Persönlichkeits-Strukturen“]. Bewusste und unbewusste Strebungen werden in ihrer Relevanz für die Persönlichkeitsentwicklung und Lebensführung erfahrbar gemacht, um so eine zukunftsgerichtete, nachhaltige Veränderung des Lebensstils [„Entwürfe“] zu ermöglichen.
Die Arbeitsweise kann also folgendermaßen zusammengefasst werden: „Von den Phänomenen zu den dahinterliegenden Strukturen hin zu den Entwürfen“.
  • hat eine tragfähige, therapeutische Beziehung (zwischen TherapeutIn und PatientIn) als Basis, auf der ein intersubjektiver Prozess möglich wird.
  • nimmt differenzierte Wege der Heilung und Förderung. Neben dem (1) Weg der Sinnerfahrung und der Vermittlung von Einsicht können (2) emotionale Nachsozialisation durch „korrigierende Erfahrungen“, (3) Erlebnisaktivierung durch „alternative Erfahrungen“ sowie (4) Solidaritätserfahrungen ermöglicht und vermittelt werden.
  • setzt neben dem verbalen Austausch auch nonverbale, leibliche und kreative Methoden, Medien, Techniken ein.
  • hat zum Ziel, Symptome psychischer, psychosomatischer und psychosozialer Erkrankungen zu beseitigen oder zu lindern sowie Lebensqualität, Gesundheitsverhalten und Persönlichkeitsentwicklung der PatientInnen zu fördern.
  • ist eine kurative (heilende) und palliative (lindernde), aber auch eine präventive (vorbeugend-gesundheitsfördernde) Arbeit.
  • wird in der ambulanten psychotherapeutischen Praxis, sowie in stationären, klinischen und rehabilitativen Einrichtungen angeboten.
  • findet Anwendung in der Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie sowie in der Supervision (Reflexion des beruflichen Handelns in psychosozialen Berufen).